Ich muss ehrlich mit dir sein: Ich war nicht immer auf dieser spirituellen Reise.

In meinem „früheren Leben“, wie ich es gerne nenne, war ich tief im Business verankert. Mit 18 Jahren leitete ich mein erstes Unternehmen mit 200 Mitarbeitern, übernahm Führungsrollen in DAX-Konzernen und internationalen Beratungsfirmen, gründete fünf erfolgreiche Unternehmen und lebte in acht verschiedenen Ländern. Von außen betrachtet, war mein Leben ein einziger Erfolg – voller beruflicher Meilensteine und globaler Anerkennung.

Doch hinter dieser glänzenden Fassade sah es ganz anders aus. Ich war ständig in Bewegung, immer auf der Überholspur, um mich bloß nicht mit mir selbst auseinandersetzen zu müssen. Mein Lebensstil bestand aus unaufhörlicher Arbeit, getrieben von dem Drang, „erfolgreich“ zu sein. Ich jagte einem Ideal hinterher, das mich äußerlich zufrieden wirken ließ, während ich innerlich immer leerer wurde.

Zeit für mich selbst oder Momente der Ruhe? Fehlanzeige. Stattdessen war mein Kalender übervoll, mein Leben getrieben von Deadlines und dem ständigen Gefühl, nichts verpassen zu dürfen. Selbstliebe und innere Balance hatten keinen Platz. Um nach außen hin stark zu wirken, kompensierte ich die innere Leere mit kleinen Genüssen – ich war ständig in Restaurants, gönnte mir hier ein Glas Wein, dort einen Prosecco, um den Stress zu übertünchen.

Ich sage nicht, dass ich alkoholabhängig war, aber es gab definitiv mehr Tage mit als ohne Alkohol. Jede Woche. Dazu kamen Nächte mit maximal fünf Stunden Schlaf, weil ich entweder noch arbeitete oder vor lauter Gedankenkarussellen nicht abschalten konnte. Der Druck, alles gleichzeitig zu schaffen und immer mehr zu leisten, wurde mein ständiger Begleiter.

Dieser Dauerstress und die ständige Selbstoptimierung führten dazu, dass ich den Kontakt zu mir selbst völlig verlor. Ich funktionierte nur noch, aber ich lebte nicht mehr. Und wie lange kann ein Mensch so leben, ohne dass der Körper irgendwann die Notbremse zieht? Mein Körper hat mich gewarnt – nicht nur einmal. Er flehte mich förmlich an, den Stress endlich zu stoppen, doch ich hörte nicht auf ihn.

Mit der Zeit kam, was kommen musste: Mein Körper verweigerte den Dienst. Ich war erschöpft, ausgebrannt und gezwungen, mich mit der Frage auseinanderzusetzen, was ich wirklich wollte. Dieser Wendepunkt veränderte alles.